Rott am Inn, Pfarrkirche Ss. Marinus und Anianus
Rott am Inn ist benannt nach dem Flüsschen Rott, das östlich von Feldkirchen in den Inn mündet. Die Urkundenform „ad Rota“ (769) und „flumen qui dictur Rota“ (773), sowie die mundartliche Form Roud verweisen auf „Rotaha“, was so viel wie „roter Bach“ bedeutet. 1081 wird die Gründung des Klosters urkundlich erwähnt. Abt Benedikt II. (1757–1776) ließ anstelle der romanischen Basilika eine neue Klosterkirche erbauen. Jahrhundertelang war die Benediktinerabtei Rott am Inn eines der geistigen Zentren Altbayerns. Nach der Säkularisation verlor der Ort an Bedeutung. Die Rotter Klosterkirche ist dem hl. Marinus und dem hl. Anianus geweiht. Seit 1763 steht an der Stelle der ursprünglichen romanischen Basilika das heutige Rokokobauwerk von Johann Michael Fischer. Die teils weiß, teils farbig gefassten Altarskulpturen von Ignaz Günther gelten als Spitzenleistungen der deutschen Plastik des 18. Jahrhunderts.
8-stimmiges Geläute: b°-des'-es'-ges'-as'-b'-des''-es''
Salvatorglocke
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b°
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3.120 kg |
170 cm |
2015 |
Maria Laach |
Marinus- und Anianusglocke
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des'
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2.170 kg |
147 cm |
2015 |
Maria Laach |
Peter- und Paulglocke
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es'
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1.540 kg |
131 cm |
2015 |
Maria Laach |
Wetterglocke |
ges' |
??? |
??? |
1624 |
Bartholomäus Wengle |
Marienglocke |
as' |
702 kg |
105 cm |
2015 |
Maria Laach |
Benediktglocke |
b' |
570 kg |
93 cm |
2015 |
Maria Laach |
Peregrinusglocke |
des'' |
410 kg |
82,5 cm |
2015 |
Maria Laach |
Josefsglocke |
es'' |
290 kg |
73 cm |
2015 |
Maria Laach |
Bis 2015 hingen fünf Gussstahlglocken des Bochumer Vereins aus dem Jahr 1948 (V12-Rippe) im Hauptturm der ehemaligen Kloster- und heutigen Pfarrkirche St. Marinus und Anianus in Rott am Inn.
Diese wurden nach 67 Jahren durch ein neues Glockenseptett aus der Glockengießerei der Abtei Maria Laach in der Eifel gegossen. Zusammen mit der vorhandenen historischen Glocke von 1624 ergibt sich mit acht Glocken ein äußerst umfangreiches Geläut, das viele Differenzierungsmöglichkeiten zulässt. Die Glocken wurden am Sonntag, den 28. Juni 2015 durch Erzabt Korbinian Birnbacher OSB von der Abtei St. Peter in Salzburg geweiht.