Zwickau, Evangelische Marienkirche (Dom)

Der Dom St. Marien in Zwickau ist eine der bedeutendsten Hallenkirchen der obersächsischen Spätgotik. An ihm lässt sich eine über 800 Jahre alte und sehr wechselvolle Geschichte des Glaubens und Bauens ablesen. Die Anfänge der Stadtpfarrkirche St. Marien reichen bis um das Jahr 1180 zurück. Der romanische Vorgängerbau wurde in der Zeit von 1453 bis 1565 zur Hallenkirche im Stil der obersächsischen Spätgotik umgebaut. Nachdem der gotische Turmhelm 1650 durch einen Blitzschlag zerstört worden war, erhielt der Turm in den Jahren 1671 bis 1677 nach einem Entwurf von Zimmermeister Joachim Marquard aus Plauen seinen charakteristischen barocken Helm, der eine Höhe von 88 Metern erreicht.
Zwickau Dom
Zwickau Dom2
3-stimmiges Paternoster-Geläute: a°-h°-cis'
Die beiden großen Glocken wurden im Jahr 1650 von Simon Brock, Hans Hendel und Georg Schessler in Zwickau gegossen. Die Friedensglocke (cis¹) kam im Jahr 1957 auf den Turm und ist ein Werk von Franz Schilling (Apolda).

bell

Neben diesen drei Läuteglocken hängt in der Turmlaterne des Hauptturms noch die so genannte "Seigerglocke" aus dem Jahr 1683. Sie wurde von Andreas Herold gegossen und hängt zur Verrichtung des Stundenschlags starr in der Turmlaterne.
Es ist noch ein weiteres kleines Glöckchen vorhanden, die Römerglocke mit dem Ton f² aus dem Jahr 1475. Sie wird als Einzelglocke benutzt und erklingt vor Andachten.