Nürnberg, Evangelische Lorenzkirche

Die Lorenzkirche mit ihren 81 m hohen Türmen ist zusammen mit der Sebaldkirche das beherrschende sakrale Bauwerk in der mittelalterlichen Altstadt von Nürnberg. Außerdem ist sie Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Sehr eindrucksvoll ist die reich gegliederte Westfassade mit der großen Fensterrose. Das Gotteshaus wurde zwischen 1250 und 1477 erbaut und ist im Inneren reich ausgestattet. Neben einem Geläute der Superlative ist auch die Orgel mit 169 Registern herausragend: Sie ist die größte evangelische Kirchenorgel Deutschlands und besitzt das zweitgrößte Orgelwerk der Bundesrepublik nach der Anlage im Passauer Dom.
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16-stimmiges Geläute: h°-d'-e'-fis'-gis'-a'-h'-d''-e''-fis''-a''-h''-cis'''-d'''-e'''-fis'''
Christusglocke
h°-4
4.407 kg 1.815 mm 1953 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Tagmessglocke
d'-1
2.006 kg 1.490 mm 1552 Hans Glockengießer, Nürnberg
Laurentia
e'-1
2.600 kg 1.608 mm 1409 Hainrich Grunwalt
Totengedenkglocke fis'+0 1.153 kg 1.180 mm 1953 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Garausglocke gis'+2 700 kg 1.040 mm um 1400 Hermann Kessler
Paulusglocke a'-1 668 kg 988 mm 1953 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Lutherglocke h'+1 480 kg 885 mm 1953 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Osianderglocke d''+0 377 kg 802 mm 1953 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Lazarus-Spengler-Glocke e''-1 253 kg 705 mm 1953 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Jugenddankglocke fis''-1 185 kg 630 mm 1953 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Laudate a''+4 90 kg 505 mm 1954 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Magnificat h''+5 64 kg 454 mm 1954 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Benedictus cis'''+5 39 kg 410 mm 1954 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Silberglocke d'''+6 39 kg 389 mm 1960 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Nunc dimittis e'''+5 35 kg 355 mm 1954 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Adorate fis'''+4 28 kg 325 mm 1954 Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg

bell

Die 16 Glocken sind auf jeweils zwei Glockenstuben pro Turm und den Westgiebel verteilt und bilden zusammen eines der glockenreichsten Gesamtgeläute Deutschlands. Einige der Glocken sind seit mehreren Jahren mit Obergewichten und Reversionsklöppeln ausgestattet, was man den Glocken beim Einzelläuten zum Teil sehr deutlich anhört. Im Vollgeläute jedoch fallen diese klanglichen Einschränkungen kaum auf, der Gesamteindruck des Glockenchores steht hier im Vordergrund. Eine ehemals geplante Grundglocke e° wurde nie angeschafft ... man darf sich bei den eher engen Platzverhältnissen in den Glockenstuben aber ohnehin fragen, wie eine solch große Glocke überhaupt vernünftig hätte läuten sollen.